F-BALANCE
Was bedeutet „F-Balance Equine Podologie“?
Equine = aus dem lateinischen von equus „Pferd“
Podologie = die nichtärztliche Heilkunde am Fuß
Ein Equine Podologe ist also ein/eine Hufbearbeiter/in, der/die sich um alle nichttierärztlichen Belange am Pferdehuf kümmert.
Ein F-Balance Equine Podologe ist jedoch jemand, der sich nicht nur auf die Hufbearbeitung im klassischen Sinne konzentriert, sondern jemand der auch ganzheitlich denkt und den gesamten Körperbau des Pferdes und seine individuelle Balance berücksichtigt.
Wie ist so etwas möglich?
Das „F“ in F-Balance steht für die Flexibilität des Hufes.
Unter der Flexibilität verstehen wir, die natürlichen Verwindungsmöglichkeiten der Hornkapsel in ALLE Richtungen durch das Einwirken von Kräfte.
Die einfallenden Kräfte bewegen die Hornkapsel medio-lateral (von einer Hufhälfte zur anderen), rotational (die Drehbewegung um die eigene Achse), horizontal (auch bekannt als der klassischer „Hufmechanismus“) und longitudinal (in Längsrichtung, d.h. nach oben und unten).
Die longitudinale Flexibilität des Hufes ist von entscheidender Wichtigkeit für das Pferd. Durch diese Flexibilität kann die Verteilung des Gewichtes bei unebenen Böden vom Huf aufgefangen werden, ohne die Gelenke, Sehnen und Bänder der Gliedmaße zu überlasten. Sie macht es möglich, die Belastung von der Seite Richtung Mitte des Hufes zu bringen, ein absolutes Körper-Gleichgewicht des Pferdes zu erreichen und eine korrekte Belastungssituation zu erhalten.
Die F-Balance ist ein neues Konzept der Huf-Bearbeitung, das sich an 3 messbaren und natürlichen Referenzpunkten des Hufes orientiert. Man sieht sie an JEDEM einzelnen Huf, egal ob gesund oder krank, schief oder perfekt. Durch die Berücksichtigung der Flexibilität des Hufes, kann die Gewichtsverteilung jedes Hufes exakt kontrolliert werden und somit der Huf in seine individuelle Balance gebracht werden, was letztendlich zu einem ausbalancierten Pferd führt.
Das wunderbare an der Hufbearbeitung nach F-Balance ist, dass der Huf und die Gliedmassenstellung des Pferdes zu 100% respektiert werden. Der Hufbearbeiter muss lernen den Huf zu „lesen“, den dieser zeigt an Hand der natürlichen Referenzpunkten genau, wieviel Horn wo entfernt werden darf und wo die natürliche Grenzen liegen.
In anderen Worten, der Huf wird NICHT nach den Wünschen eines Menschen (egal ob Hufbearbeiter, Pferdebesitzer, Reitlehrer, Tierarzt, Osteopath, Physiotherapeut etc.) bearbeitet, nur weil der oder die Hufe nicht der „Norm“ entsprechen.
Die Gliedmaße eines ausgewachsenen Pferdes bzw. der Huf darf niemals „gerade gezwungen“ werden, wenn die Gliedmaße Abweichungen/Fehlstellungen aufweist, wie z.B. eine zehenenge/zehenweite, Valgus (x-beinig) oder Varus (o-beinig) Stellung.
Falls ihr Hufbearbeiter dies tut, sollten Sie ernsthaft darüber nachdenken, ob diese Korrekturen tatsächlich für ihr Pferd hilfreich und gesund sind oder evtl. auf lange Sicht mehr Schaden anrichten.
Das Längenwachstum an den Gliedmaßen ist abgeschlossen, wenn sich die Epiphysenfugen (Wachstumszonen) in der Nähe der Gelenke geschlossen haben. An den Zehenknochen passiert dies relativ früh. Gemäß den Angaben aus „Adam’s Lahmheiten der Pferde“, schließen sich die Epiphysenfugen am Kron- und Fesselbein der Vordergliedmaße im Alter von 6-15 Monaten. Man hat im schlechtesten Fall also eine Zeitspanne von gerade mal 6 Monaten um eventuelle Stellungsfehler an den Zehengliedmaßen durch die Hufbearbeitung zu beeinflussen, wenn überhaupt!
Nun überlegen Sie mal, wann Fohlen bzw. Jungpferde in der Regel zum ersten Mal einem Hufbearbeiter vorgestellt werden?!
Hufpflege im ersten Lebensjahr des Pferdes ist also kein Luxus, sondern echte Notwendigkeit!
Für weitere sehr interessante Informationen zur F-Balance Equine Podologie gehen Sie bitte auf folgende Webseite: www.f-balance.com. Hier werden an Hand von Bildern, Videos und Fällen aus der Praxis die Arbeit der F-Balance Equine Podologen eindrücklich gezeigt.